Neues aus der ACI – Ecke

Am 09.02.2008 hat in Paris wieder die „Jahreshauptversammlung“ der ACI stattgefunden; umwerfend viel Neues kann ich diesmal nicht berichten, aber ich möchte hier zumindest einen kleinen Überblick geben:

Zuerst wurde vom vergangenen Jahr berichtet. Als eine der tollsten Errungenschaften wurde die Besuchsmöglichkeit des „Conservatoire“ (zur Erinnerung: das ist das Citroen-interne Firmenmuseum, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist) erwähnt. Das mag vielleicht für den Einen oder Anderen eine matte Sache sein, aber ich denke, man soll versuchen, das positiv zu sehen: Jahrelang hat da kein Normalsterblicher hinein dürfen, nur Cit-Leute, und sogar für die hatte es eine Ehre zu sein. Das Geschichtsbewusstsein von Citroen ist nach wie vor nicht das Tollste, aber zumindest wurde jetzt den Clubs diese Möglichkeit eröffnet. Kleine Schritte sind auch Schritte. – Und was ich so auf Photos gesehen hab, hat man zumindest a bissl zusammengeräumt und die Örtlichkeit etwas ansehnlicher gestaltet.

Weiters sei ein Zusammenrücken der weltweiten Citroen-Szene bemerkbar; das kann ich nachvollziehen, weil zumindest bei den alljährlichen ACI - Versammlungen interessante Gespräche stattfinden, v.a. abseits des offiziellen Teils.

Die ACI – homepage wurde von Professionisten übernommen, Ihre ständige Wartung erforderte zu viel Aufwand für einen ehrenamtlich Nebenberuflichen.

Die vorjährige Delegierten-Befragung ergab, dass die ACI weltweit Clubs mit insgesamt 55.000 Mitgliedern vertritt.

Wichtigste Ziele für dieses Jahr (und wohl auch für die Kommenden): Man will die Info-Schiene zu den einzelnen Mitgliedern verbessern und die Citroen-Führungsebene in Paris stärker involvieren. Letzteres kann wohl auch nur in winzigen Schritten erfolgen. Da zeichnet sich aber insofern Licht am Horizont ab, weil im Lauf der Jahre ein allmählicher Generationenwechsel stattfindet und ständig junge Leute nachrücken, die mit Firmengeschichte mehr am Hut haben bzw. die Bedeutung der Clubs als Werbeträger mehr zu schätzen wissen.

Dann wurden die Veranstalter der „events of the years 2007, 2008 und 2009“ gebeten, ein paar Worte über deren Treffen zu verlieren.

Der schwedische Clubchef gab uns ein paar Euro-Zahlen über das „international meeting of 2cv-friends“ im Vorjahr, ein paar hab ich mir aufgeschrieben: Die Security kostete 8500, die Organisation 42.000, die Infrastruktur 230.000, die Besucher-Einnahmen betrugen 192.000, die Sponsoren löhnten 29.000. Insgesamt blieben den Veranstaltern 8000 Euro Gewinn.

Als nächstes machte Maurizio Marini Werbung für das ICCCR in Rom (15. – 17. Aug. 08), - eigentlich in Vallelunga, etwas nördlich von Rom, auf einer Autorennstrecke. Es wird ein umfangreiches Programm geben, viele Teilehändler, 4 Restaurants, einen Treffen-shuttle-Dienst in die Innenstadt und als Höhepunkt des Treffenmuseums, den päpstlichen C 6. Wichtiges zur Voranmeldung:

Bis 29. Feb.08 kostet sie € 50,00 / Fahrzeug plus € 5,00 / Person, ab 1.März 08 ist je Fahrzeug ein Zwanziger draufzulegen. Wer also vor hat, hin zu fahren, wäre gut beraten, sich noch im Februar anzumelden (und den 20er vielleicht in Pizza oder vino oder birra zu investieren).

 

Und schließlich berichteten noch die Franzosen von Ihren Vorarbeiten für das „event of the year 2009“. Vier Traction-Clubs seien daran beteiligt, man erwarte 600 Tractions, es seien jedoch alle Fahrzeuge mit Winkeln drauf willkommen. Nährer Infos gibt’s auf www.75heurespour75ans.com, gleichzeitig das Motto des Treffens (auf deutsch: 75 Stunden für 75 Jahre). Arras liegt übrigens im Nordwesten Frankreichs, für uns also nicht gerade um’s Eck.

 

Anschließend hat die Präsidentin noch festgestellt, dass es für die „events of the year“ ab 2010 noch keine Nominierungen gibt.

 

Dafür haben aber die Engländer eine Bewerbung abgeliefert (und gleichzeitig englisches Bier verteilt). Sie wollen das nächste ICCCR im Jahr 2012 ausrichten und stellten den Anwesenden ein wunderhübsches riesiges Gelände in Yorkshire vor. Infos soll’s auf Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! geben.

Denis Huille ist jener Mann, der als Mittelsmann zwischen ACI und Citroen-Paris fungiert. Er berichtete, dass das Conservatoire zu klein werde (was ja nicht neu war). Im Juni 08 werden in Aulnay die Bänder für den C2 und C3 gestoppt, Platz wird frei, die Oldies können sich breit machen. Weiters wies er auf zwei Jubiläen hin: Das diesjährige 2cv-Jubiläum werde auch offiziell von Citroen gefeiert, es wird dazu eine Ausstellung in Paris geben, von April bis November 08. Infos sollen ab März auf www.citroen.com abrufbar sein. Nächstes Jahr, also 2009, wird die Automarke Citroen 90 Jahre alt; auch da wird’s Festivitäten geben, nix Genaues weiß man aber noch nicht bzw. erfuhren wir nicht.

Sehr interessant fand ich den nächsten Programmpunkt (auf der Tagesordnung stand er nicht): Einige Ländervertreter erzählten den Anwesenden über die Clubszene in ihren Ländern (ACI-ähnlicher Dachverband, ja ode nein, etc.). Dabei hat sich gezeigt, dass in jenen (ehemaligen Ost-) Ländern, in denen der Cit-Import erst nach der Wende möglich wurde und deren Clubs somit relativ jung sind, die beste Zusammenarbeit zwischen den Fans der einzelnen Modelle herrscht. Da gibt’s zwar auch einzelne Clubs, aber die Clubchefitäten treffen sich regelmäßig, organisieren Gemeinsames und erhalten daher von den jeweiligen Citroen-Vertretungen mehr Unterstützung. In den westlichen Ländern weigert sich der Großteil beharrlich, sich trotz des gemeinsamen Hobbys an einen Tisch zu setzen; frei nach dem Motto: Za wos brauch ma die anderen? Somit gibt’s keine gemeinsamen Strukturen und keine gemeinsamen Aktivitäten (irgendwie kam mir das so bekannt vor).

Den Schluss des meetings bildete dann die Neuwahl des Vorstandes. Zwei Mitglieder schieden aus, Deliaan Vollgraff (NL) und Gert Bue Larsen (DK), die neuen Kandidaten wurden einstimmig gewählt: Henrik Almquist (S) und Jens Möller Nicolaisen (DK). Einerseits aus Mangel an Alternativen, andererseits auch deswegen, weil Leute, die ehrenamtlich Clubfunktionen übernehmen, nicht sonderlich dicht gesät sind, wie man weiß.

Den Nachmittag des 9. Februar verbrachten dann alle in der Retromobile (wo wir heuer erstmals gratis rein durften. Schließlich mussten wir nur ein Stockwerk runter gehen, um in die Messehalle zu gelangen). Auch hier war „60 Jahre 2cv“ unübersehbar, zwei-drei hübsche Stände wurden dazu gestaltet, mit Restauriertem, Originellem (z.B. den Dakar-Allrad-2cv des Club Cassis) und Seltenem (französichen Post – AZU). Natürlich sah man aber auch wieder „die Großen“ (Traction Avant, DS, CX, SM, sogar einen BX 4TC); für die französichen Marken ist die Retromobile halt doch DAS Heimspiel.

Naja, und am Abend hat Citroen Paris die Delegierten (und natürlich der Vorstand) zu einem feinen Essen eingeladen. Hier hat man eigentlich am ehesten Zeit, neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu pflegen.

Und dank Citroen Österreich, allen voran Frau Petz, haben sich auch meine Kosten in einem akzeptablen Rahmen gehalten; herzlichen Dank dafür.

 

Bis bald!

Manfred

 

 

Keine Termine gefunden