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Voyage en BRETAGNE
Plötzlich stand der Urlaub vor der Tür, und unsere Ente zog es -
in die Bretagne! Warum, wissen wir auch nicht so genau, vielleicht ahnte sie,
dass sie dort noch einige ihrer Artgenossen finden würde, vorwiegend solche,
die mit ihren Besitzern alt geworden sind und immer noch treu ihren Alltagsdienst
versehen, ganz ohne Festgewand und Feiertagslack. Vor der Bretagne aber liegt Orléans mit seinem Club, der bereits unvorstellbare 50 Jahre auf dem Buckel hat und dies entsprechend würdig feiert - Enten allüberall: zu Wasser (die schwimmenden Enten am Gemeindeteich von Trainou), zu Lande (im nassen Gras über den Treffenplatz verstreut) und hoch in den Lüften (dabei hat ein Kran nachgeholfen). Nach einem Zwischenstop in Chartres (des Labyrinthes wegen) zielen wir nun aber wirklich die Bretagne an, auch wenn das Wunderwerk mittelalterlicher Baukunst, Mont St. Michel, das Kloster auf einem Felsen im Meer, eigentlich noch zur Normandie gehört. Nach dem Kampf der Regenschirme in Mont St. Michel ein erholsames Picknick
auf noch feuchten Holzbänken beim Menhir du Champ-Dolent, mit 9,30 Metern
Höhe einer der größten Hinkelsteine der Bretagne. Wenig später
ein (trockener) Spaziergang durch St. Malo, teils auf den Remparts, teils durch
die von Geschäften und Lokalen wimmelnden Gässchen. Tags darauf ein paar sonnige Fotos im malerischen Dinan mit seinem schiefen
Uhrturm, seinem Panoramablick, seinen Fachwerkhäusern... Dafür gibt's die tollsten Regenbogen, auch in doppelter Ausführung. Bunt schillernd erheben sie sich aus dem grauen Wattenmeer. Die Luft ist frisch gewaschen und riecht auch so. Das Radôme, die erste Satellitenübertragungsstation Frankreichs (hier fand 1962 die erste Fernseh-Liveübertragung zwischen Europa und Amerika statt), feiert seinen 40. Geburtstag, genau an diesem 11. Juli, als unser Weg fast daran vorbeigeführt hätte. Hier kann man der Geschichte der Telekommunikation nachspüren - heute sogar gratis. Ein Blick auf die Bilder des Wettersatelliten Météosat zerstört unsere Hoffnungen auf Wetterbesserung. Trost finden wir beim Cidre, dem berühmten Apfelschaumwein, den so mancher Apfelbauer der Bretagne noch selbst herstellt. Wir entdecken ein kleines Museum, in dem traditionelle und auch modernere Produktionsmethoden erläutert werden. Mit dem in unseren Breiten bekannten Apfelmost scheint der Cidre wenig gemein zu haben, was uns nicht mehr so sehr verwundert, nachdem wir erfahren haben, was man in der Produktion alles anders machen kann... Natürlich gilt es ihn auch zu verkosten, den Cidre und seine Nebenprodukte wie Apfelschnaps (hier Lambic genannt) und Apfellikör (Pommeau). Wir stehen an den Klippen und schauen hinüber nach Brest, den größten Naturhafen Frankreichs. Hier, am Flaschenhals, lässt sich die Hafeneinfahrt gut beobachten bzw. unter Kontrolle halten, was die Spanier in früheren Zeiten taten, deswegen ist dieser Punkt nach ihnen benannt worden ("Pointe des Espagnols"). In der Markthalle von Douarnenez gibt's jede Menge Fische und Meeresfrüchte. Nicht umsonst ist es der größte Fischereihafen Frankreichs. Auch Crêpes werden im Akkord gebacken, und ein Maler, der die Weltmeere bereist hat, stellt seine Werke aus. Einem anderen Künstler begegnen wir in Pont-Aven, einem Städtchen, das schon die Maler des 19. Jahrhunderts anzog. Für Jack (und nicht nur für ihn) gehören 2CVs zur Bretagne wie die Kühe, die Hinkelsteine und das Regenwetter... In der Ferne ein Feuerwerk zum 14. Juli. Auf den Präsidenten ist ein Attentat verübt worden, was das Land aber nicht besonders aufregt.
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| | Top | | | | | URL: http://www.oecc.at/entenreisen/Bretagne.php | | | Stand: 30.10.2012 | | |